Als Mitglied der Grünen in der Bezirksvertretung Bochum-Südwest möchte ich Ihnen gerne unsere Position zu der aktuellen Situation mitteilen. …

Sehr geehrter Herr Pöttgen,

wie an einigen anderen Stellen in der Stadt müssen wir auf Sportplätze zurückgreifen, um kurzfristig Platz für Unterkünfte zu schaffen, damit die vielen Menschen, die zu uns kommen, ein Dach über dem Kopf haben. Es ist uns bewusst, dass hier in Flora und Fauna eingegriffen wird und das Gebiet nicht mehr der Erholung der Anwohner dienen kann. Um Obdachlosigkeit zu vermeiden und darum geht es hier im Endeffekt, halten wir dies für vertretbar.

Wie aus einer Verwaltungsmitteilung hervorgeht, hat die Untere Landschaftsbehörde ihre Genehmigung explizit daran geknüpft, dass die Fläche nach der zwischenzeitlichen Nutzung wiederhergestellt wird. Für Rodungen ist Ausgleich vorgesehen. Wie bei allen Unterkünften wird ein Bauantrag gestellt. Ein B-Plan-Verfahren ist in diesen Fällen nicht erforderlich.

Die jetzt zu hörende Befürchtung, dass es in der Zukunft Begehrlichkeiten geben könnte, die Fläche dauerhaft zu bebauen, wenn die Container einmal weg sind, nehmen wir ernst, auch wenn es bislang keine Hinweise darauf gibt. In anderen Fällen (z.B. Standort Kemnader Straße in den 90er Jahren) konnten wir das verhindern. Bei der dortigen Fläche war zwischenzeitlich nichts mehr von der Containernutzung zu sehen. Jetzt wird sie wieder als Standort für Unterkünfte genutzt.

Eine dauerhafte Bebauung am Kuhlenkamp lehnen wir ab.

Eine Anmerkung zum Hintergrund der Entscheidung für diesen Standort: Auch wir als Grüne sind nicht glücklich darüber, dass wir für einen Standort zur Flüchtlingsunterbringung auf diesen Platz zurückgreifen mussten. Die Bezirksvertretung hatte sich ursprünglich einstimmig für einen Standort an der Brantropstr. ausgesprochen, der aus anderen Gründen dann nicht an erster Stelle im Rat stand. Gleichzeitig gab und gibt es leider immer wieder die Situation, dass schnelle Entscheidungen getroffen werden müssen, um eine Unterbringung der Flüchtlinge sicher zu stellen. Und es sollten dabei alle Stadtteile in Bochum eher gleichmäßig berücksichtigt werden, um nicht eine ungewollte sozial schwierige Situation nur für einen Stadtteil zu erhalten. Dies bedeutet aber auch, dass mehr an vorsorglicher Planung in diesem Jahr dringend notwendig ist. Dafür müssen wir uns einsetzen.

Wenn Sie hierzu noch Fragen haben, so können Sie sich gerne bei uns melden.

Mit freundlichen Grüßen

Monika Engel

1 Gedanke zu „Als Mitglied der Grünen in der Bezirksvertretung Bochum-Südwest möchte ich Ihnen gerne unsere Position zu der aktuellen Situation mitteilen. …“

  1. Mich würde wirklich interessieren, welche der von der Bürgerinitiative vorgeschlagenen Standorte geprüft wurden:

    – Fabrikhalle und Gelände Schemberg, Am Kuhlenkamp Ca. 6.000 m2
    – Befestigte Gewerbefläche Elsa Brandströmstr. Ca. 10.000 m2
    – Dito Rathenaustr. Ca.10.000 m2
    – Parkplatz am Prinz-Regent Theater
    – Springorumgelände
    – Brantropschule Pausenhof
    – Bolzplatz zwischen Grunewald und Erlenstr.
    – Praktiker /Max Bahr- Markt Rombacher Hütte
    – Fachhochschule Weitmar
    – Gelände ehem. Marmor Imberg Unistr.
    – Gesundheitscampus
    – Linden Wuppertaler Str. in der Nähe Lidl
    – Gelände Möbel Unger Riemke
    – Opelparkplatz in Laer / Verwaltungsgebäude Opel
    – Parkplatz Jahrhunderthalle /Gewerkschaftshaus Alleestr.
    – Weltausstellungsgelände Jahrhunderthalle Wattenscheider Str.
    – Altenheim Beisenkamp Wattenscheid
    – Krupphochhaus und Parkplatz Alleestr.

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