Erstmalig äußert sich eine Behörde über die Zukunft der Grünanlage

Wir zitieren aus einer E-Mail an eine engagierte Bürgerin:

„Für die Einrichtung der Containerstandorte sind an einigen Standorten Eingriffe in den Gehölzbestand erforderlich, die  nach dem § 14 des Bundesnaturschutzgesetzes als Eingriffe zu bewerten und entsprechend zu kompensieren sind. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass es sich lediglich um temporäre *) Eingriffe handelt. Die untere Landschaftsbehörde hat in Ihrer Genehmigung zur Gehölzbeseitigung die Auflage mit aufgenommen, dass nach Aufgabe der Containerstandorte der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden muss.

Die Eingriffe werden durch ein entsprechendes Ersatzgeld abgegolten, wodurch an anderer Stelle im Stadtgebiet adäquate Naturschutz- und Landschaftspflegemaßnahmen umgesetzt und realisiert werden können. Von einer designierten Folgenutzung der Standorte als Wohnbaugebiet kann nicht die Rede sein. Die Prüfung von Alternativstandorten ist mangels geeigneter Alternativen obsolet. Da für die Einrichtungen der Containerstandorte überwiegend Außenbereichslagen ausgewählt wurden kann man von Glück sagen, dass sich nur zwei der sechs Standorte in Landschaftsschutzgebieten befinden. Auf Grund der Flächennutzungssituation im Bochumer Stadtgebiet sind die Standorte auch aus Aspekten des Landschaftsschutzes ausgewählt worden.
 
Das Thema wurde von der unteren Landschaftsbehörde aufgegriffen und auf die Tagesordnung für die kommende Beiratssitzung am 26.01.2016 mit aufgenommen, um auch den Landschaftsbeirat in angemessener Form zu informieren. …

Stadt Bochum
Umwelt- und Grünflächenamt
Abteilung Naturschutz, Landschafts- und Grünplanung
-untere Landschaftsbehörde-„

*) Ergänzende Anmerkung der Redaktion: in einem Telefonat nachgefragt teilte uns die Amtsleitung mit, das der Begriff „temporär“ nicht weiter definiert sei. Es könne sich um einen Zeitraum von drei, fünf oder zehn Jahren handeln.

16 Gedanken zu „Erstmalig äußert sich eine Behörde über die Zukunft der Grünanlage“

  1. Davon abgesehen das unsere Häuser wahrscheinlich an Wert einbüßen werden, wer ersetzt mir das die Stadt Bochum??? Ich glaube nicht! Eine Bodenlose verarsche am Bürger, pfui

  2. Lächerlich, dass die Abholzung als temporäre Maßnahme bezeichnet wird. Mal ehrlich: Was weg ist, ist weg. Es wird davon gesprochen, dass es nötig sei. Ach ja?? Das liegt wohl im Auge des Betrachters.
    Ich war drei Tage nicht zu Hause , bin heute morgen erstmalig wieder zum Kuhlenkamp gegangen. Ein Wahnsinn, was dort in der kurzen Zeit passiert ist (Respekt, erfahrungsgemäß dauern die Baustellen in Bochum viel länger). Ich hatte Tränen in den Augen, vor Wut und Trauer um diese wirklich einzige, letzte Grünfläche in unserem Wohngebiet. Wohin soll ich denn nun morgens oder abends mit meinem Hund?? Ach, ich vergaß, das interessiert ja offenbar niemanden. Ich zahl brav meine Steuern und wofür sie letztendlich verprasst werden, das geht mich ja nichts an. So ist es.

    Ehrlich gesagt, zum Teufel mit den Gutachten, ein Blinder mit Krückstock sieht, dass dies eine total unnötige Zerstörung von Lebensraum ist, das es eine absolut wahnsinnige Verschwendung unserer Gelder ist und das Traurigste daran ist, dass wir, die Anwohner, die schlussendlich über Jahre damit leben müssen, nicht gehört werden. Das ist den Politikern doch egal, von denen muss sich ja keiner einschränken. Niemand von denen interessiert sich für diese Grünfläche in irgendeiner Form. Die leben in Stiepel und verfrachten die Flüchtlinge auf ein Feld, weit weg von ihrem Eigenheim. Herr Eiskirch, was sagen sie dazu?

    1. Es ist zum Heulen! Genau!!!
      Das Allerschlimmste, finde ich, dass wir von vorn bis hinten belogen und nicht ernst genommen werden.

      Übrigens: WIR zahlen deren Gehälter!!!!

      Na ja: Vielleicht sind einige deshalb so hinterher, auf diese Posten zu gelangen?

      Herr Eiskirch sagt natürlich nichts dazu! Er hat ja dass, was er wollte, erreicht und ist OB, empfängt hier und da Sternsinger etc., lächelt hier und da in die Kamera, und „plant“ Bürgernähe. Es sollte ihn ein wunderschönes Haus am Kuhlenkamp angeboten werden!

    2. Zum letzten Punkt kann ich nur zustimmen. Ich habe von meinem Bekanntenkreis gehört, wie Herr Eiskirch sich dafür eingesetzt hat, dass in Stiepel kein Flüchtlingsdorf gebaut wird..

      1. Es gibt dort aber eines: an der Kemnader Strasse. Ich denke, dass das dort auch ein guter Platz ist, denn die Erschließung konnte sicherlich – anders als Am Kuhlenkamp – mit überschauberem finanziellem Aufwand durchgefürt werden und die Anlage ist nicht unmittelbar von Wohnhäusern umgeben und eine bestehende Grünanlage wurde dafür auch nicht zerstört.

        1. Eben, das meinte ich damit: weit weg vom Eigenheim. Der Standort ist sicherlich besser, für alle Beteiligten. Schließlich stand dort vor Jahren schon mal eins.

    3. Was Herr Eiskirch dazu sagt:

      aus: potblog.de
      “Störfeuer” der Freien Bürger Bochum:
      Unter anderem im Vorfeld des Pressegespräches gab es ein wenig Sperrfeuer seitens der Freien Bürger Bochum. Kurz vor Beginn des eigentlichen Gespräches teilte man schon mit, dass das nur blumige Worte seien, denen keine Taten folgen würden. Hintergrund hierfür ist die aktuelle Diskussion in Bochum-Weitmar bezüglich der Unterbringung von Flüchtlingen. Die vorgesehene Fläche ist dahingehend umstritten und in der Öffentlichkeit wird darüber diskutiert. Den Freien Bürgern nach würde sich hier zeigen, dass der Oberbürgermeister den eigenen Ansprüchen eben nicht genügen würde. ………
      Dennoch, so warf Eiskirch ein, habe er in der einen oder anderen aktuell diskutierten Angelegenheit die Vermutung, dass da manchmal Argumente vorgeschoben werden und die eigentlichen Beweggründe nicht genannt wären. Eiskirch dazu:
      “[…] Da sind auch ein paar unterwegs , wo mir eine Geradeaus-Sprechweise lieber wäre […]“.

      Was soll das heißen, Herr Eiskirch???

      1. Hmm… Würde das etwas ändern? Dass wir gegen das Flüchtlingsheim Am Kuhlenkamp sind ist doch wohl eindeutig klar, aus verschiedensten Gründen. So ist es nunmal.
        Klare Ansage: Herr Eiskirch, hören sie uns an, geben sie uns ein Mitspracherecht, setzen sie sich für ihre Bürger ein!!!!!!

        Alles andere ist für mich bla bla, das könnte jeder. Entweder man hat Charakter oder man hat keinen.

  3. Wenn die Weichflächen standsicher gemacht werden durch Beton,könnte man später doch an Bebauung denken. Alles berechnung ? In ein paar jahren weiß doch keiner mehr, was war. Sickerfläche fehlt nach der Verfüllung. Wo fließt dann das Regenwasser hin? Wasser sucht sich bekanntlich seinen Weg. Finden wir das dann im Keller wieder?
    Lotte

    1. Genau! Das ist das, was ich seit Beginn der Tätigkeiten vermute….. , was jedoch im Schreiben der Stadt Bochum vom 11.1.2016 dementiert wird, ich zitiere:
      „Von einer designierten Folgenutzung als Wohnbaugebiet kann nicht die Rede sein.“
      Wir sollten die Vorgänge in diesem Zusammenhang GANZ GENAU beobachten!!!

  4. Eindeutig ein Fall für die Serie „Mario Barth deckt auf“.So eine Steuergeldverschwendung muss in die Medien!!!

  5. Ja, sehr interessant!

    Zitat aus dem Schreiben der Stadt Bochum:
    „Die Prüfung von Alternativstandorten ist mangels geeigneter Alternativen obsolet.“
    Obsolet!!! Obsolet = überflüssig!!!

    Demnach sagt das Schreiben u.a. aus, dass die Suche nach Alternativstandorten überflüssig war.
    Heißt für mich: Wenn ich gar nicht erst Suche, dann finde ich auch nichts.

    Für wie dumm werden wir eigentlich von unseren Politikern und von der Stadtverwaltung gehalten???

  6. Dies ist Grünflächenvernichtung mit der Brechstange. Bei den Bohrungen wurden sogenannte Weichflächen ermittelt, die nun verfüllt werden sollen, damit der Untergrund stabil wird. Die Kosten für die Beseitigung der vorher offensichtlichen Schwierigkeiten auf diesem Gelände werden bisher nicht mitgeteilt. Als Grünfläche und Versickerungsfläche hatte die Sportplatzanlage eine ökologische Funktion, die nun nicht mehr wahrgenommen werden kann. Ersatz wird nicht angeboten. Und die Umnutzung der Fläche wird an der Politik vorbei ohne Ratsbeschluss betrieben!

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