CDU Fraktion Stadt Bochum über die „mobile Wohnanlage Am Kuhlenkamp“

„Wöchentlich werden der Stadt Bochum rund 150 Flüchtlinge von der Bezirksregierung Arnsberg zugewiesen, für die von der Stadt Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen werden müssen. Dies stellt – nicht nur Bochum – vor eine große Herausforderung. Oftmals müssen von Seiten der Verwaltung und auch von der Politik unpopuläre Entscheidungen getroffen werden. So kann z.B. an der ursprünglichen Absicht, die Flüchtlinge in kleinen Wohneinheiten bis maximal 80 Personen unterzubringen, heute gar nicht mehr festgehalten werden……“

„Wir benötigen heute Standorte im Stadtgebiet für Unterbringungsmöglichkeiten von bis zu 220 Personen – leider auch höher, wie z.B. in Bochum-Laer mit einer Wohnanlage von bis zu 440 Personen.
Der Rat der Stadt Bochum hat sich am 27.08.2015 mehrheitlich dafür ausgespro-chen, auch auf dem Sportplatz „Am Kuhlenkamp“ eine mobile Wohnanlage zu errichten, wissend, dass der Sportplatz bisher bei Regen in großen Teilen unter Wasser stand und auch der Untergrund problematisch ist. Aus diesem Grunde hat die Verwaltung ein hydrostatisches Gutachten in Auftrag gegeben und ein externes Ingenieurbüro mit der Begutachtung eventueller Schäden beauftragt.
Bei den Probebohrungen wurde ein Hohlraum gefunden, der zu einem Tagesbruch geführt hätte. Von daher finden aktuell Verfüllmaßnahmen auf der Sportanlage statt. Dieses Verfüllen dient der Sicherung des Geländes und hätte auch unabhängig von der geplanten mobilen Wohnanlage durchgeführt werden müssen.
Das in Auftrag gegebene hydrostatische Gutachten ist ebenfalls fertiggestellt. Als Erkenntnis hieraus wird das Gelände nun aufgeschüttet und ein weiterer Kanal wird verlegt, um zukünftig Überschwemmungen zu verhindern. Nach Abschluss aller Baumaßnahmen ist das Gelände so gesichert, dass eine mobile Wohnanlage errichtet werden kann.

Aktuell sucht die Verwaltung nach weiteren Standorten für mobile Wohnanlagen, da die bereits im Rat beschlossenen Standorte nicht ausreichen, um den Zustrom an Flüchtlingen mit Unterbringungsmöglichkeiten versorgen zu können.
Aus diesem Grund sehen wir leider derzeit keine Möglichkeit, von dem ursprünglichen Beschluss, eine mobile Wohnanlage auf dem Sportplatz „Am Kuhlenkamp“ zu errichten, abzurücken.
Wir werden uns jedoch dafür einsetzen, dass, sobald der Standort nicht mehr benö-tigt wird, das Gelände den Bürgern wieder als Freizeitmöglichkeit zur Verfügung gestellt wird.
Ich bedauere, Ihnen keine andere Auskunft geben zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Haardt
Fraktionsvorsitzender“

3 Gedanken zu „CDU Fraktion Stadt Bochum über die „mobile Wohnanlage Am Kuhlenkamp““

  1. Sehr geehrter Herr Hardt, warum wurde dann erst im Januar 2016 mit Probebohrungen und hydrostatischen Untersuchungen begonnen, nachdem eine umfangreiche Abholzung am 04./05. Januar durchgeführt wurde: Hier wurde der 2.und 3.Schritt vor dem 1.Schritt gemacht. Ich frage weiter: warum haben Sie nicht hinterfragt warum die ehemalige Max Bahr Halle in einem erschlossenen Industriegebiet , der Standort Brantropstr. nach Abriss der Schule ,der Standort der ehemaligen Firma Schemberg nicht geeignet seien? Wenn die Flüchtlingsproblematik wirklich so pressiert, müssen auch Rat und Stadt bereit sein, von ursprünglichen lukrativeren Planungen im Hinblick auf Gewerbesteuereinnahmen abzurücken. Natur und Umwelt sind heute ein sehr hohes Gut, mit dem bei Planungen jeder Art sehr verantwortungsbewusst auch mit Blick auf unsere nachfolgende Generation umgegangen werden muss. Die Zubetonierung der Landschaft ist der falsche Weg. Wir brauchen wohnortbezogenes Grün , Frischluftschneisen in dichtbebauten Gebieten und Freiräume, die nicht durch Autoverkehr belastet sind.

  2. Aussage: „Dieses Verfüllen dient der Sicherung des Geländes und hätte auch unabhängig von der geplanten mobilen Wohnanlage durchgeführt werden müssen.“
    WÄRE ABER NIE GESCHEHEN!
    Zitat:
    „Wir werden uns jedoch dafür einsetzen, dass, sobald der Standort nicht mehr benötigt wird, das Gelände den Bürgern wieder als Freizeitmöglichkeit zur Verfügung gestellt wird.“
    WIR AUCH!
    NIE UND NIMMER LASSEN WIR EINE PLANUNG ZU, WIE DIE VON DER STADT ESSEN BEABSICHTIGTE!

    Wenn keine Kapazitäten mehr möglich sind, dann heißt es STOP.
    Dann kann die Stadt Bochum keine weiteren Aufnahmen mehr verwantworten! Es gibt in NRW auch ländlichere Gebiete, die mehr Freiflächen zur Verfügung haben.
    Jede Intensivstation kann sich „abmelden“, wenn sie eine korrekte Versorgung nicht mehr gewährleisten kann. Auch dort geht es um Menschenleben!

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