Die Baumaßnahmen Am Kuhlenkamp – Sportplatz und östlicher Grünanlagenbereich sind noch kein halbes Jahr abgeschlossen und schon winkt die Stadt Bochum mit einer neuen Baustelle.
Das Jugendamt plant während der Neubauphase der Kindertagesstätte Neuhofstraße auf der nordseits gelegenen Wiese längs der Straße Container aufzustellen. Um an dieser Stelle eine Übergangsanlage in Betrieb nehmen zu können, ist natürlich wiederum das komplette Baustellen-Programm mit Legen von Strom-, Wasser-, Abwasser-, Telekommunikations-Leitungen, Errichtung einer Standplatz-Versiegelung, Zuwegung sowie Parkplätze notwendig. Und damit verbunden sind erhebliche Erdbewegungen und eine weitere Zerstörung der verbliebenen Grünanlagen. Aber offenbar gibt es auch Alternativen.
Zu diesem Thema hat der Bezirksbürgermeister Marc Gräf zur Bezirksvertretungssitzung am Mittwoch, 29.3.2017 ab 15:30 Uhr das Jugendamt um mündliche Stellungnahme gebeten.
Brigitte Giese und Martin Poettgen von der BAK haben die Sitzung besucht. Anwesend war auch Herr Skibbe, Bezirkspolizist, der durch sein Engagement maßgeblich für die Ruhe und Ordnung an den Containerstandorten verantwortlich ist.
Nachdem die Herren des Jugendamtes (Herr Klingenberg) und der Zentralen Dienste der Stadt Bochum ihre derzeitige Planung zur Aufstellung von Containern auf der oben beschriebenen Wiesenfläche dargelegt haben gab es eine Fragerunde der offiziellen Teilnehmer(innen) der Bezirksvertretungssitzung. Gefragt wurde dabei auch, warum nicht Teile des Containerdorfes Am Kuhlenkamp für die temporäre Unterbringung (ca. 18 Monate) genutzt würden und auch, ob es nicht möglich sei, die Kinder während der Bauphase auf andere Kita-Standorte zu verlegen. Beide Alternativen wurden seitens der Herren der Stadt Bochum aufgenommen. Jedoch seien diese bereits in Erwägung gezogen worden.
Nach Beendigung der offiziellen Befragung erteilte Herr Gräf Martin Poettgen als unmittelbarem Anwohner das Wort.
Martin Poettgen stellte dar, dass seine Kinder auch zur Kita Neuhofstraße gegangen seien und er wie andere Anwohner den Neubau begrüssen. Der gewählte Standort für die temporäre Aufstellung ist jedoch mit nicht unerheblichen Problemen belastet:
- Verkehr: die Straße Am Kuhlenkamp ist wochentags zwischen 7:00 und 8:30 – also genau zu der Zeit, wenn Eltern ihre Kinder zur Kita bringen – mit einer hohen Verkehrsdichte in beiden Richtungen belastet. Dort fährt die Buslinie 346 und es besteht absolutes Halteverbot. Daraus erwächst ein Verkehrsproblem für haltende, parkende Fahrzeuge sowie den fließenden Verkehr. Dieses Video zeigt die morgendliche Realität:
- Der Fußweg längs der Straße wird – grade um diese Uhrzeit – von vielen Kindern als Zuwegung zur Haltestelle Natorpstraße (353) genutzt. Sollen zukünftig dort Autos parken und halten stellt dies eine Gefährdung unserer Kinder dar.
- Stellplätze: es gibt keine Parkplätze Am Kuhlenkamp.
- Die Anwohner haben im Zuge der Baumaßnahmen des Containerdorfes Am Kuhlenkamp ein Jahr lang Baumaßnahmen mit erheblichen Emissionen ertragen müssen. Zusätzlich wurden in der Anlage über 6.000 m2 Fläche hochgradig durch Asphalt versiegelt. Die aktuelle Planung würde weitere Grünflächen vernichten und Versiegelungen notwendig machen.
Herr Gräf, der die Sitzung kompetend leitete und sich für die Interessen der Bürger einsetzt, schloss sich den Bedenken von Martin Poettgen an.
